- Französische Sprache
Französische Sprache. Die F.S. entwickelte sich aus der lat. Volksmundart, die, durch die Römer in Gallien verbreitet, schon im 7. Jahrh. alle andern Sprachen der Urbewohner sowie die der eingedrungenen Franken, von denen sie ihren Namen erhielt, verdrängt hatte. Mit dem 9. Jahrh. erscheint diese gallo-roman. Sprache in zwei Hauptmundarten getrennt: die südfranz. oder provenzalische (langue d'oc) und die nordfranz. (langue d'oïl [d'oui]); seit dem 14. Jahrh. und unter Franz I. (1515-47), wo die Grammatik nach dem Muster des Lateinischen geregelt wird, erlangt das Pariser Französisch immer allgemeinere Geltung. Unter Ludwig XIV. (1643-1715) erhält die F.S., bes. durch die von Richelieu 1635 gegründete Franz. Akademie, ihre scharf bestimmte, mustergültige Gestalt. Daneben bestehen noch zahlreiche Volksdialekte (patois). – Grammatiken des Altfranzösischen von Schwan (6. Aufl. 1903), Suchier (1893 fg.) u.a., des Neufranzösischen von Mätzner (1884) u.a.; histor. Grammatiken von Darmesteter (1890 fg.), Nyrop (1899). Wörterbücher: »Dictionnaire de l'Academié française« (1694; 7. Aufl. 1878), die lexikalische Autorität der Franzosen; Littré (1863-92), »Dictionnaire général« von Darmesteter, Hatzfeld und Thomas (2 Bde., 1889-1900); franz.-deutsch von Sachs-Villatte (1869-94). Geschichte der F.S. von Suchier in Gröbers »Grundriß« (Bd. 1, 1888), Brunot (Bd. 1, Par. 1905).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.